Wozu Gleichwertigkeit erleben?
Das Bielefelder Institut für Konflikt- und Gewaltforschung führt seit 2002 eine Langzeitstudie zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) durch. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen u.a., dass Menschen motiviert sind eigene Anerkennung aufrechtzuerhalten oder zu gewinnen. Daraus lässt sich die These ableiten: je weniger eigene Anerkennung ein Mensch erhält, desto weniger wird er dazu bereit sein, für die Gleichwertigkeit und Unversehrtheit Anderer einzutreten.
Gleichwertigkeit ist das Grundprinzip demokratischer Gesellschaften. Vorurteile, Abwertung und die Legitimierung von Gewalt gegen Andere stehen diesem Prinzip entgegen. Das heißt, eigenes Ungleichwertigkeitserleben begünstigt das Ausbilden einer Ideologie der Ungleichwertigkeit, die ihrerseits die Abwertung und Diskriminierung von schwachen Gruppen wahrscheinlicher macht.
Positive Erfahrungen – zum Beispiel die, dass man selbst genauso viel wert ist wie andere, anerkannt und gebraucht wird – können das Gegenteil bewirken: Die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen ist Grundlage der Demokratie. Werden also Gleichwertigkeitserfahrungen und Anerkennung ermöglicht, schützt dies vor Abwertung, Diskriminierung und Gewalt.
Aktiv werden!
Das Projekt „Gleichwertigkeit erleben“ setzt genau dort an. Im Rahmen des Projekts machen Jugendliche selbst Gleichwertigkeitserfahrungen und zusätzlich werden Fähigkeiten und Kompetenzen vermittelt, um diese auch weiterzugeben.
Das Projekt wird in Veranwortung der Amadeu Antonio Stiftung in Kooperation mit den RAA Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt.